Lotto-Pokal: 60 gute Minuten sind zu wenig – Team unterliegt beim Blumenthaler SV mit 4:1 (1:0)
An diesem sonnigen Herbstnachmittag hatten sich die Unioner in den neuen weißen Trikots ihres Sponsors „1980 Real Estate“ am Burgwall einiges vorgenommen. Nach der 3:4 – Niederlage im Punktspiel am letzten Sonntag ging´s nun im Lotto – Pokal – Achtelfinale um Hop oder Top. Nachdem sie den knapp 100 Zuschauern 60 Minuten lang ein Spiel auf Augenhöhe zeigten und sich mit dem 1:1 – Zwischenstand belohnten, hatten sie dem Blumenthaler SV nach dessen Doppelschlag zum 2:1 und 3:1 zu wenig entgegenzusetzen, woraufhin sie letztendlich gegen effektive Bremen – Norder mit 4:1 den Kürzeren zogen.
Otfried Keller, 05.10.19
Frank Dahlenberg und sein Trainerteam nahmen im Vergleich zum 3:4 in der Vorwoche drei Veränderungen in der Startelf vor, indem für Mehmet Tiras, Nico Eichhorn und Kebba Mboge die Akteure Mo Yagmur, Lucca Biermann und Robin Kalbhenn aufliefen.
Und die „weißen“ Jungs aus der Pauliner Marsch hatten sich auf dem weiten Geläuf des Burgwallstadions erst mal gegen selbstbewusst auftretende Gastgeber frei zu schwimmen. Gut, aus Sicht der Unioner, dass ein BSV – Spieler freistehend weit über das von Mo Yagmur gehütete Tor zielte (12.) kurz darauf eben Mo eine ebensolche Chance hervorragend parierte (15.).
Im weiteren Verlauf kamen die Unioner mehr und mehr ins Umschaltspiel und hatten durch Lucca Biermann (22.), nach Zuspiel von Neil Bertram, und den eingewechselten Malwin Kumi (34.), nach Kombination über Lucca Biermann und Robin Kalbhenn, gute Einschusschancen, die jedoch nicht den Weg ins Tor fanden. Besser machte es dann der BSV durch den 19 – Jährigen Mahdi Matar, der, nach Fehlpass eines Union – Außenverteidigers, plötzlich allein vor Mo Yagmur auftauchte und diesem beim 1:0 (34.) keine Chance ließ.
In der Folge verschaffte dies Tor nicht etwa den Gastgebern mehr Sicherheit und Dominanz sondern die Unioner nahmen sichtlich das Heft in ihre Hand und hatten durch Malwin Kumi eine gute Ausgleichschance, der jedoch am guten BSV – Keeper Jascha Tiemann scheiterte. Dieses druckvolle Offensivspiel setzten die Unioner auch nach der Halbzeitpause fort und belohnten sich unmittelbar durch Robin Kalbhenn, nach Zuspiel von Malwin Kumi, mit dem 1:1 – Ausgleichstreffer (49.). Weitere hochkarätige Chancen vergaben die Jungs aus der Pauliner Marsch, als im BSV – Strafraum Schüsse immer wieder geblockt wurden (50.) und kurz darauf Lucca Biermann, eine Flanke von Robin Kalbhenn, freistehend knapp neben das Tor köpfte.
Im Gegensatz dazu zeigte sich der Blumenthaler SV einfach effektiver. Ein schneller Konter über die linke Union – Seite brachte Sebastian Kurkiewicz in Postition, dessen Schuss von einem Union – Innenverteidiger zum 2:1 abgfälscht wurde (66.). Drei Minuten später erhöhte Malte Tietze mit feiner Einzelleistung, gegen noch desorientierte Unioner, auf 3:1.
Als die Unioner ihre Spielweise für einen offensiven Endspurt umstellen wollten, wurde unglücklicherweise einer ihrer Außenverteidiger durch ein überhartes Einsteigen eines Gegenspielers verletzt und die „Weißen“ hatten, da ihr Wechselkontingent bereits erschöpft war, dieses Spiel in Unterzahl zu beenden. Jonathan B. Simba sorgte für den 4:1 (77.) – Endstand.
Am kommenden Wochenende geht dann der Ligabetrieb weiter. Während der BSV den SV Hemelingen empfängt freuen sich die Unioner auf ihre Partie beim starken Tabellenzweiten TuS Schwachhausen, wo mittlerweile mit Berkan Yildirim, Muhammed Kaya, Melvin Sodji, Ole Littke und zuletzt Hannes Busch auch einige Ex – Unioner ihre Fußballschuhe schnüren.
Wackeliger Viertelfinaleinzug
Blumenthaler SV legt Hebel gegen den FC Union 60 aber noch um und siegt mit 4:1
Das Ergebnis eines Fußballspiels spricht nicht immer für sich. Deutlich mit 4:1 besiegte Fußball-Bremen-Ligist Blumenthaler SV zwar den Klassengefährten FC Union 60 und erreichte damit das Lottopokal-Viertelfinale. Doch der Erfolg stand in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit auf der Kippe. Das räumte auch BSV-Trainer Denis Spitzer ein, der 90 Minuten lang in einer umgekrempelten Abwehrformation für Ordnung sorgen musste.
In der Tabelle der Bremen-Liga bildet der Neuling vom Jürgensdeich das Schlusslicht. Doch wie schon in der Woche zuvor bei der 3:4-Niederlage im Meisterschaftsspiel gegen den Tabellenvierten Blumenthaler SV mischte die Mannschaft von Trainer Frank Dahlenberg am Sonnabend auch im Burgwall-Stadion munter mit. Und demonstrierte, dass ihr schnelles Umschaltspiel selbst die Platzhirsche der Liga in Verlegenheit bringen kann. Dahlenberg nach dem Schlusspfiff: „Wir haben Blumenthal in der zweiten Halbzeit stark gefordert.“
Wohl wahr, denn als Unions Mittelstürmer Robin Kalbhenn eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr der Gastgeber gedankenschnell ausnutzte und in der 49. Minute den Ausgleich zum 1:1 erzielte, drohte die Partie zu kippen. Vor allem deshalb, weil die Gäste ihre abwartende Haltung aufgaben, das Offensivspiel verstärkten und die Entscheidung zu ihren Gunsten suchten. Und hätte der in der 65. Minute eingewechselte Kebba Mboge den Ball nicht Zentimeter neben den rechten Pfosten, sondern ins Netz des Blumenthaler Tores befördert, wäre die Pokalüberraschung in Reichweite gewesen. Denis Spitzer nach dem Schlusspfiff selbstkritisch: „So hätten wir Union nicht ins Spiel kommen lassen dürfen.“
Dazu wäre es wohl auch gar nicht gekommen, wären die Nordbremer im ersten Durchgang deutlicher als mit 1:0 in Führung gegangen, die Mahdi Matar nach klugem Zuspiel von Jonathan Bondombe-Sima mit einem platzierten Schuss erzielte (34.). Das erste Tor des Favoriten lag freilich schon in der siebten Minute in der Luft. Doch Sturmspitze Vinzenz van Koll jagte den Ball aus drei Metern über die Querlatte. Nur sechs Minuten später scheiterte er an Unions Keeper Mohamet Yagmur. Kurz darauf verfehlten Andi Marks Ramirez (22.) und Jonathan Bondombe-Simba nur knapp das Union-Gehäuse (25.)
Verfasser: Klaus Grunewald