H1 gegen SAV in vielen Belangen unterlegen – 2:7 (0:3) – Niederlage gegen die Bremen Norder
Am Sonntagnachmittag trafen am Jürgensdeich zwei zuletzt erfolgsverwöhnte Teams aufeinander. Aber nur die Serie der Gäste aus Bremen Nord hielt, die damit ihren 6. Sieg in Folge einfuhren und die Unioner ernüchtert zurückließen. Schon beim Halbzeitspiff, des in dieser einseitigen Partie wenig geforderten Schiedsrichters Niklas Hunold, führten die Gäste vor 60 Zuschauern deutlich mit 0:3, um nach 90 Minuten mit 2:7 die Nase vorn zu haben.
Die ersten 20 Minuten lieferten sich beide Teams eine Partie auf Augenhöhe, indem sie sich gegenseitig durch aufmerksames Defensivverhalten zwischen den Strafräumen weitgehend neutralisierten. Das 0:1 (22.) fiel aus heiterem Himmel, als Union – Torwart Jonathan Grubich einen Eckstoß per Faustabwehr an die Strafraumgrenze abwehrte und der handlungsschnelle Sebastian Kurkiwietz ohne Gegenwehr abschloss. In der Folge nahmen die Gäste das Heft in die Hand und erzielten bis zum Halbzeitspfiff, unterstützt durch überraschend passive Unioner, das 0:2 (Avni Serdar Güngör, 27.) und 0:3 (Alexander Schlobohm, 31.).
In der 2. Halbzeit veränderten die Unioner ihr Spiel gegen den Ball und hatten in den ersten 15 Minuten ihre stärkste Phase in diesem Bremen Liga – Spiel. Nach einem Kopfballtor (55.) von Jannik Tölle, das wegen vermeintlicher Abseitsposition keine Anerkennung fand, stellte der emsige Ludwig Voss, nach Vertikalpass von Karlis Pendiskis, auf 1:3 (57.). Die nun aufkeimende Hoffnung auf eine Aufholjagd erstickten die Gäste schon nach zwei weiteren Minuten durch Mücahit Özkul, der seinen Union – Gegenspieler umdribbelte und zum 1:4 (59.) abschloss. Wie schon in der 1. Hälfte waren die Unioner nach diesem 4. Treffer nicht mehr in der Lage gegen spielfreudige Vegesacker wirksam dagegen zu halten. Folge waren das 1:5 (Mussa Tasmin, 65.), 1:6 (Avni Serdar Güngör, 67.) und 1:7 (Mücahit Özkul, 80.). Den Schlusspunkt in dieser einseitigen Partie war einem Unioner vorbehalten. Kapitän Maurice Kirsch kam im Strafraum regelwidrig zu Fall und verwandelte den Strafstoß in gewohnter Weise zum 2:7 (89.) – Endstand.
Jetzt freuen sich die Unioner auf ihr letztes Pflichtspiel in diesem Kalenderjahr und die anschließende Winterpause. Während sie am Samstagmittag beim Tabellenzweiten OSC Bremerhaven antreten, empfängt die SAV den TS Woltmershausen.
Nur eine kurze Schwächephase SG Aumund-Vegesack behauptet sich gleich mit 7:2 beim FC Union 60 – Güngör und Özkul treffen jeweils doppelt Karsten Hollmann
Vegesack. Die Sieben foulte die Sieben. Damit verursachte Dilges Bayrak von der SG Aumund-Vegesack einen Strafstoß, den der gefoulte Spieler selbst, Maurice Kirsch, sicher verwandelte. Weil es sich dabei aber nur um den zweiten Ehrentreffer des FC Union 60 zum 2:7-Endstand in der Fußball-Bremen-Liga handelte, krähte danach kein Hahn mehr (89.).
„Wir sind ein bisschen schwer ins Spiel reingekommen“, stellte SAV-Trainer Issam El-Madhoun nach dem sechsten Sieg in Folge fest. Sebastian Kurkiewicz machte mit dem 1:0 nach 22 Minuten aber vieles leichter. Nach einem Pass von rechts von Avni-Serdar Güngör legte sich Kurkiewicz den Ball von seinem linken auf den wesentlich schwächeren rechten Fuß, vollstreckte aber dennoch sicher zur Führung. Güngör selbst nahm dann einen langen Ball von Innenverteidiger Lokman Abdi auf, tanzte seinen Gegenspieler aus und überwand FC-Keeper Jonathan Grubich im Eins-gegen-Eins zum 2:0.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde tankte sich Sebastian Kurkiewicz bis zur Grundlinie durch und legte das Spielgerät zurück auf Alexander Schlobohm, der den Ball ebenfalls mit seinem schwächeren rechten Schlappen aus Nahdistanz zum 3:0 in den Knick beförderte. „Das holen wir noch“, munterte Unions Jannik Tölle seine Mitspieler vor dem Anpfiff der zweiten Hälfte auf. Die besseren Gelegenheiten besaßen zu Beginn des zweiten Durchgangs aber wieder die Gäste.
Mücahit Özkul wuchtete den Ball aber nach einer schönen Kombination über Sebastian Kurkiewicz klar drüber. Unions Noa Roskamm rettete zudem im Anschluss an eine Hereingabe von Dilges Bayrak in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten „Xandi“ Schlobohm. Auf der anderen Seite zählte ein Kopfballtor von Jannik Tölle wegen einer Abseitsposition nicht (55.). „Mal alle wach werden so langsam“, forderte El-Madhoun seine nachlassenden Schützlinge auf. Das 1:3 fiel dennoch. Ludwig Voss nahm einen Pass in die Tiefe auf und setzte die Kugel an SAV-Torwart Jan Dähne vorbei ins lange Eck. „Da haben wir komplett geschlafen und waren nicht griffig“, kritisierte Issam El-Madhoun. Nur wenige Sekunden später stellte „Müca“ Özkul aber wieder den alten Abstand her. Nach einem Vorstoß über die Schokoladenseite der Grün-Weißen, den linken Flügel, schlug Özkul einen Haken und zog trocken zum 4:1 ins kurze Eck ab (58.). Wohl auch, weil der Gast zuvor nicht gerade geglänzt hatte, blieb sein Jubel komplett aus. „Mit dem 4:1 haben wir wieder in die Spur zurückgefunden und es souverän zu Ende gespielt“, sagte El-Madhoun.
Einen Longline-Ball von Dilges Bayrak auf links leitete Mücahit Özkul direkt zum durchgelaufenen Mussa Tasmin weiter, der in der Mitte auf 5:1 erhöhte. „Sehr schönes Ding, Müca“, wusste Issam El-Madhoun, wem ein großer Anteil an diesem Treffer zufiel. Avni-Serdar Güngör streichelte den Ball kurz darauf förmlich an den Innenpfosten und machte das halbe Dutzend Tore damit voll. Sebastian Kurkiewicz probierte es nach 74 Minuten rotzfrech aus spitzem Winkel von rechts mit links. Jonathan Grubich erwischte das Leder so gerade eben noch vor der Linie. Das 7:1 vermochte Grubich aber dennoch nicht zu verhindern. Der eingewechselte Niclas Ochse holte Mücahit Özkul im Strafraum von den Beinen und verwandelte den Elfmeter selbst aus seinem Blickwinkel sicher unten links. Die Platzherren bewiesen aber Moral. Nachdem Marcus Kenneweg noch am linken Pfosten gescheitert war, markierte der quirlige Maurice Kirsch noch das 2:7. „Alle haben heute überzeugt“, freute sich Issam El-Madhoun.