H1 spielt Remis in Bremen-Nord – Unioner trennen sich vom SG Aumund-Vegesack mit 2:2 (1:1)

H1 spielt Remis in Bremen-Nord – Unioner trennen sich vom SG Aumund-Vegesack mit 2:2 (1:1)

Die Unioner gingen vor 50 Zuschauern beim Tabellenzwölften SAV, nach dem 2:1 – Erfolg gegen den TuS Schwachhausen, mit Rückenwind ins Spiel. Während  sie den Vegesackern über weite Strecken den Ball überließen, waren sie  gegen den Ball gut organisiert und kamen mit  gelungenem  Umschaltspiel zu den klareren Torchancen, was letztendlich für beide Teams je 2 Tore und somit einen Punkt bedeutete.

Im Vergleich zum Schwachhausenspiel nahmen die Unioner drei Veränderungen vor. Für Michael Arends (beruflich verhindert), Niklas Isserstedt und Paul Engelkestock (beide angeschlagen) rückten Karlis Plendiskis, Lorenz Berntsen und Marcus Christ in die Startelf. Und die überließ in einem Spiel, das von einigen Unzulänglichkeiten und vielen  Unterbrechungen aufgrund von Standards geprägt war, den Gastgebern in deren Hälfte weitgehend den Ball.  Da weder die Gastgeber allzu viel aus ihrem Ballbesitz anfangen konnten noch die Unioner zu nennenswerten Umschaltaktionen kamen, plätscherte das Spiel die ersten 25 Minuten erst mal dahin. Die letzte Viertelstunde vor der Pause hatte es dann jedoch in sich. Erst gelang es Maurice Kirsch nicht, den Ball im SAV – Tor unterzubringen (30.), dann fand Niclas Ochse, nach einem Lauf über die Außenbahn, für seinen Rückpass (32.) Pa Morro Jalloh, dessen Schuss jedoch vom SAV – Keeper Jan Niklas Dähne glänzend pariert wurde. Besser machte es der SAV. Nach einer gelungenen Kombination über die rechte Union – Seite verwandelte Yonatan Temptme zum 1:0 (34.). Doch die Unioner wussten noch vor der Pause die richtige Antwort. William Barfuß passte auf den flinken Jakob Raub, der in den Strafraum eindrang, den Ball an den herausstürzenden Torwart Dähne vorbei lupfte und Pa Morro Jalloh den Ball per Kopf aus Abseits verdächtiger Position zum 1:1 Halbzeitstand über die Torlinie (39.) drückte.

Die zweite  Hälfte begann wie die erste geendet hatte:  mit einem Union – Tor. Lorenz Berntsen passte auf den halbrechts unaufhaltsam einlaufenden Maurice Kirsch, der das Leder aus 12m zum 1:2 (47.) ins SAV – Tor knallte. Dieser Rückstand sollte die Bremen Norder noch mal beflügeln, die folgerichtig, nach einer ungenügenden Zweikampfführung eines Unioner Mittelfeldspielers und einem gescheiten Doppelpass, durch Bastian Linne das 2:2 (64.) erzielten. Nun drängten die Gastgeber auf die Führung, die jedoch die Unioner mit Glück und Geschick und vor allem riesiger Willenskraft schon im Ansatz verhinderte. Vielmehr ergaben sich hochkarätige Chancen aus klugen Kontern, die William Barfuß (65.), Maurice Kirsch (75.) und der eingewechselte Nico Eichhorn (85.) vergaben, in dem sie jeweils im SAV – Torwart ihren Meister fanden. So blieb es bis zum Schlusspfiff, des in einer sehr fairen Partie wenig geforderten Daniel Grube, beim 2:2, mit dem die Unioner eher einverstanden schienen als die Vegesacker.

Jetzt freuen sich die Rot – Schwarzen  am Mittwochabend auf ihr Pokalspiel beim Landesligisten TSV Melchiorshausen, während der SAV im selben Wettbewerb beim SC Weyhe gefordert ist. Sollten sich beide Teams durchsetzen, käme es am 30.10. im Achtelfinale zum erneuten Aufeinandertreffen SAV vs. U60.

 

SAV verpasst den angestrebten Sprung in der Tabelle mit einem 2:2 gegen den FC Union 60

JENS PILLNICK

Karlis Plendiskis (U60) im Duell mit Fabian Linne (SAV)

Vegesack. Das Heimspiel gegen den FC Union 60 ist für die SG Aumund-Vegesack tabellarisch betrachtet nicht zur angestrebten Kletterpartie geworden. Der Nordbremer Fußball-Bremen-Ligist blieb zwar zum dritten Mal in Folge unbesiegt, doch das 2:2-Remis brachte das Team von Trainer Björn Krämer nicht voran. Voran kommt die SAV allerdings in Sachen Spielanlage. Einmal mehr hatte sie deutlich mehr Ballbesitz und wusste – mit Abstrichen im vordersten Drittel des Feldes – damit auch einiges anzufangen. Allerdings. Mit nunmehr fünf Punkten aus sechs Spielen findet sich die SAV auf einem Abstiegsrang wieder. Die SAV präsentierte sich als deutlich aktivere Mannschaft und kam zunächst öfter in die gegnerische Box als der FC Union 60, der in der Vorwoche mit einem Sieg gegen Schwachhausen hatte aufhorchen lassen. Immer wieder banden Yonatan Temtme und Fabian Linne die Union-Abwehrspieler im Zentrum und ließen Manuel Broekmann und Lennart Kettner Platz, um über die Flügel vorzustoßen. Im 16er fehlte der SAV allerdings die letzte Entschlossenheit und so manches Mal haperte es auch bei der Ballverarbeitung. Gut zu Ende gespielt dann die zum 1:0 führende Aktion in der 35. Minute. Über Mannschaftskapitän Christian Böhmer und Fabian Linne landete der Ball bei Yonatan Temtme, der sich im Strafraum drehte, die Standfestigkeit verlor, den Ball aber trotzdem per platziertem Flachschuss im Tor unterbrachte. Was dann passierte, beschrieb SAV-Trainer Björn Krämer in der Halbzeit so: „Ein Tor gibt uns keine Sicherheit, sondern Zufriedenheit.“ Zufriedenheit, die sich als Unkonzentriertheit äußerte. Denn erst beschwor Keeper Jan Niklas Dähne mit einem schwachen Pass auf Fahrudin Ramic höchste Gefahr herauf, dann spazierte Jakob Raub über rechts ungehindert Richtung Grundlinie und bediente den in der Mitte per Kopf zum 1:1 vollstreckenden Pa Morro      Jallow (38.). Ein Treffer, der allerdings verdammt stark nach Abseits roch.

Und ein Tor, das die Offensivbemühungen des FC Union 60 beflügelte. So auch gleich nach der Halbzeit, als eine Spielverlagerung den Vorstoß von Maurice Kirsch initiierte, der schließlich aus halbrechter Position zum 2:1 (46.) traf. Ein Rückstand, der auch verdeutlichte, dass die SAV stabiler und reifer geworden ist. Die meist von Abwehrchef Lokman Abdi ausgelösten Angriffsattacken wurden weiterhin mit einer gewissen Ruhe vorgetragen, zunehmend versuchte die SAV, nicht mehr mit hohen Bällen über die Union-Abwehrkette um den bärenstarken Karlis Plendiskis zu gelangen, sondern mit Flachpässen Tiefe ins Spiel zu bekommen. Ein Paradebeispiel dafür der Treffer zum 2:2 (64.). Hervorragend von Enes Sarikaya in Szene gesetzt, belohnte sich Fabian Linne für seine große Laufbereitschaft und die unzähligen Sprints mit einem Tor. In den verbleibenden 25 Minuten hatte die SAV viel Dominanz, aber der FC Union 60 um Coach Frank Dahlenberg setzte Nadelstiche. So wie in der 74. Minute, als Plendiskis einen Traumpass auf Maurice Kirsch spielte, der zum Matchwinner hätte avancieren können. Dieser vertanen Großchance trauerte Frank Dahlenberg hinterher, bezeichnete das Remis aber insgesamt als gerecht. Licht und Schatten machte Björn Krämer aus: „Wir hatten vieles im Griff. Aber das Ergebnis stellt natürlich nicht zufrieden, wenn man drei Punkte haben wollte.“