Umstrittener Strafstoß entscheidet Spiel – Team unterliegt  beim SC  Borgfeld mit 0:1 (0:0)

Umstrittener Strafstoß entscheidet Spiel – Team unterliegt beim SC Borgfeld mit 0:1 (0:0)

Am gestrigen  Spätsommernachmittag hatten mehr als 100 Zuschauer den Weg zur Borgfelder Sportanlage gefunden, um einem  zwar spannenden, jedoch auch mit vielen Unzulänglichkeiten geprägten Spiel zweier Bremen – Ligisten  beizuwohnen.

Diesen Unzulänglichkeiten schloss sich in der 2. Halbzeit auch das Schiedsrichtergespann, angeführt von Claude Kenfack, an.  Claude Kenfack nahm  bei einem vermeintlichen Handspiel eines am Boden liegenden Akteurs der Unioner die neue Offensivregel, anstatt die  hier anzuwendende Defensivregel, als Entscheidungsgrundlage.

So zogen die Unioner, da sie anschließend nicht in der Lage waren, eine  ihrer vielen hochkarätigen Torchancen zu nutzen, mit 0:1 den Kürzeren. 

                                                                                                        Otfried Keller, 23.09.19 

Die Unioner nahmen im Vergleich zur 2:4 – Niederlage  gegen den  Brinkumer SV  drei Veränderungen in der Startelf vor, indem für die angeschlagenen Mo Yagmur und Falk Marquard sowie Lucca Biermann die Akteure  Mehmet Tiras, Malwin Kumi und Nico Eichhorn anfingen.

Und die Unioner taten sich auf dem knochenharten und holperigen Naturrasen der Gastgeber sehr schwer, ihren Matchplan, mit viel Ballbesitz über Außen das SCB – Tor zu bedrohen, umzusetzen. Durch Umschaltspiel kamen sie durch Jakob Raub in der ersten Viertelstunde zu zwei Chancen, dessen Abschlüsse jedoch zum einen das Tor verfehlten (11.) und zum anderen im Borgfelder Torwart ihren Meister fanden (16.).

Im Folgenden stand Union – Torwart Mehmet Tiras zweimal im Mittelpunkt. Zum einen stieß er in einer Eins – gegen Eins – Situation mit einem Borgfelder Angreifer zusammen, wonach Schiedsrichter Kenfack, nach kurzer Schrecksekunde,  nicht auf Straf-  sondern auf Fortsetzung per Eckstoß entschied (23.).  Und zum anderen parierte Mehmet glänzend einen Borgfelder Abschluss aus Nahdistanz (39.).

Gerade vor dem Halbzeitpfiff erhöhte der SCB noch mal den Druck, konnte jedoch gegen mit Glück und Geschick verteidigende Unioner nichts Entscheidendes bewirken.

Die 2. Halbzeit wurde allein von den Unionern dominiert. Nachdem Malwin Kumi in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff zu zwei Chancen kam, dessen Abschlüsse jedoch zum einen  knapp übers Tor  strichen (49.) und zum anderen glänzend vom SCB – Torwart pariert wurden (53.), erfolgte der fragwürdige Elfmeterpfiff gegen die Unioner.

Ein Unioner hatte im eigenen Strafraum beim Fallen den Ball kurz vor der Landung mit seinem Arm deswegen berührt, weil er sich mit diesem abstützte, was auch aufgrund der neuen Regeln kein Vergehen ist.  Nach längerer Diskussion mit seinem Assistenten entschied Claude Kenfack  auf Strafstoß, den Alexander Lohs zur 1:0 – Führung für den SCB verwandelte.

Die letzte halbe Stunde gaben allein die Unioner den Ton an und versuchten mit  Systemwechsel und den Einwechselungen von Robin Kalbhenn, Lucca Biermann und dem erstmalig nach einem halben Jahr wieder fitten Aaron Gallinger, das Spiel zu drehen.

Allein in den letzten 10 Minuten vergaben Robin Kalbhenn (Parade Torwart, 80.), Aaron Gallinger (Torpfosten, 88.) und Kebba Mbonge (knapp übers Tor, 90.) hochkarätige Torchancen aus Nahdistanz, sodass die Rot – Schwarzen, nicht allein aufgrund einer vermeintlichen Fehlentscheidung des Schiedsrichters sondern auch aufgrund nachlässiger Chancenverwertung, mit leeren Händen zurück in die Pauliner Marsch fuhren.

Während der SC Borgfeld am kommenden Sonntag beim SV Hemelingen antritt freuen sich die Unioner auf das Heimspiel gegen  den Tabellenvierten Blumenthaler SV. 

Bremen-Ligist SC Borgfeld müht sich zu einem knappen 1:0-Heimsieg gegen Aufsteiger FC Union 60

In der 57. Minute der Partie in der Fußball-Bremen-Liga zwischen Gastgeber SC Borgfeld und Aufsteiger FC Union 60 musste sich Schiedsrichter Claude Kenfack zum wiederholten Male rechtfertigen. Gerade hatte der Unparteiische des SV Werder Bremen den Hausherren einen Strafstoß zugesprochen, weil Gäste-Verteidiger Cevdet Ildas der Ball bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum an die Hand gesprungen war. „Vollkommen unberechtigt“, echauffierte sich Union-Trainer Frank Dahlenberg, „der Junge stützt sich mit der Hand am Boden ab und kann sie sich doch nicht abschneiden.“ Doch unmittelbar nach Spielende erklärte der Referee den aufgebrachten Gästen, wie er und sein Assistent zu der Entscheidung gekommen waren, die Borgfelds Mittelfeldakteur Alexander Lohs zum viel umjubelten Siegtreffer für das Team von SC-Trainer Ugur Biricik einnetzte.

Vom Anpfiff weg herrschte ein eher müder Kick, beide Mannschaften hatten Probleme mit dem schwer bespielbaren Rasen und neutralisierten sich zunächst im Mittelfeld. „Wir fangen bei 0:0 an“, verdeutlichte Union-Trainer Frank Dahlenberg unmittelbar vor Spielbeginn, „und wir werden mit aller Macht versuchen, mindestens diesen Punkt zu verteidigen.“ Seine Spieler befolgten Dahlenbergs Anweisungen gehorsam und agierten aus einer massierten Defensive heraus, um mit Kontern kleine Nadelstiche zu setzen. Die Hausherren boten aufgrund zahlreicher Ausfälle eine Mannschaft auf, in der mit Torhüter Tom Petter Rode, Jarno Böntgen, Massimo Klüver und Mika Lasse Kroschel gleich fünf Spieler auf dem Platz standen, die allesamt noch in der A-Jugend auflaufen dürften.

Doch waren es weder mangelnde Cleverness oder fehlende Erfahrung, die das Spiel der Hausherren zunächst umständlich und behäbig wirken ließen. Spielerisch klar überlegen kamen die Pässe im Spielaufbau schlicht zu ungenau. Bis ins letzte Drittel kombinierte Borgfeld gefällig, um dann den finalen Pass ins Nirgendwo zu befördern. „Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen, die von Union reingebracht wurde“, versuchte sich Borgfelds Trainer Ugur Biricik an einer Erklärung für das umständliche Spiel seiner Mannschaft.

Auf der Gegenseite hatten auch die Gäste den Ausfall mehrerer Stammkräfte zu verdauen, entsprechend zurückhaltend trat der Aufsteiger auf und suchte in einer kompakten Abwehr sein Heil. Beim Warmmachen hatte sich zudem noch Routinier Sebastian Rother verletzt, für ihn rutschte Cevdet Ildas in die Abwehrkette – und sorgte letztlich für eingangs beschriebene Szene.

Sie bildete den Höhepunkt einer insgesamt niveauarmen Partie, in der die Gäste bis zum Schluss tapfer kämpften, sich trotz dreier Großchancen allerdings nicht mit dem erhofften Punktgewinn belohnen konnten. „Ich habe den Eindruck“, haderte Frank Dahlenberg mit der Einstellung seiner Kicker, „dass einige noch immer nicht verstanden haben, wie man in der Bremen-Liga zu spielen hat.“ Bis auf einen Pfostenschuss in der Schlussphase des eingewechselten Aaron Jacob Gallinger (87.) gerieten die Wümme-Kicker nur noch ein einziges Mal in Gefahr, den Sieg doch noch aus der Hand zu geben, doch SC-Torhüter Tom Petter Rode reagierte glänzend, als Gäste-Stürmer Malwin Kumi frei im Strafraum vor ihm auftauchte und Rode die Kugel im Stile eines Handball-Torhüters so eben noch mit dem Fuß zur Ecke klären konnte (77.). „Einen von den Dingern müssen wir einfach machen“, ärgerte sich Dahlenberg, während sich Ugur Biricik über einen „verdienten Sieg aufgrund unserer deutlich größeren Spielanteile und klareren Chancen“ freuen durfte. Während Union 60 durch die Niederlage nun auf einen der beiden Abstiegsränge abrutschte, sicherte sich Borgfeld drei wertvolle Zähler, eroberte den sechsten Tabellenplatz – und darf sich nach oben orientieren.

Bremen-Liga

SC Borgfeld – FC Union 60 1:0 (0:0)

SC Borgfeld: Rode; Klüver, Hennigsson, Kroschel, Cigdem, Lohs (63. Kevin Eichler), Hoshaber (70. Meyer), Lange, Böntgen (75. Nennecke), Wenzelis, Karabas

FC Union 60: Tiras; Ildas (75. Biermann), Isserstedt, Popovic, Raub, Wührmann, Quattara, Bertram, Kumi (70. Gallinger), Eichhorn (63. Kalbhenn), Mboge

Schiedsrichter: Claude Kenfack (SV Werder Bremen)

Tor: 1:0 Alexander Lohs (57./Handelfmeter)

Zuschauer: 120 CM